Erkenntnis Handeln

Gartenzwerg im Lotossitz

Sie sehen gar nicht so aus wie der typische Gartenzwerg. Es fehlt die Zipfelmütze und die Schaufel. Stattdessen sitzen sie wie ein Rudel kleiner Yogis im Gras, hinter Hecken und auf Bänken. Die besseren von ihnen tragen die Erleuchtung in Form von einem Teelicht in den Händen. Der Buddha ist schleichend in den deutschen Garten vor oder hinter dem Haus eingezogen und fühlt sich in seinem neuen Habitat manchmal recht deplatziert. Grundsätzlich ist gegen einem Buddha im Grün ja n nichts zu sagen. Denn der geschorene Rasen mit Baum und buntem Staudenrand ist für die meisten Bewohner ein Ort der Ruhe. Bis auf die Momente wo der Rasenmäher, die Heckenschere und der Kantenschneider angeschmissen wird. Mit Ruhe ist dann nichts und auch die Buddhastatue, die aus dem Gebüsch lugt, kann da nicht viel ändern.

Es ist offenbar eine neue Form des Konsums für den Garten, gleich gefolgt vom Trampolin für die Kinderverlustigung, unter dem Motto: „Das muss man haben“. Der Mönch Thich Nhat Hanh empfahl einen achtsamen Umgang mit Konsumgütern, denn dazu sind die Buddhafiguren aus den Bau- und Gartenbedarfsmärkten geworden. In seiner fünften Achtsamkeitsübung schrieb er:

Im Bewusstsein des Leidens, das durch unachtsamen Umgang mit Konsumgütern entsteht, bin ich entschlossen, auf körperliche und geistige Gesundheit zu achten – sowohl meine eigene, als auch die meiner Familie und Gesellschaft – indem ich achtsames Essen, Trinken und Konsumieren praktiziere. Ich will nur das zu mir nehmen, was den Frieden, das Wohlbefinden und die Freude in meinem Körper, meinem Bewusstsein und im kollektiven Körper und Bewusstsein meiner Familie und Gesellschaft erhält. Ich bin entschlossen, weder Alkohol noch andere Rauschmittel zu mir zu nehmen und keine Nahrungsmittel oder andere Dinge zu konsumieren, die Gifte enthalten, wie z.B. bestimmte Fernsehprogramme, Zeitschriften, Bücher, Filme und Gespräche. Ich bin mir bewusst, dass ich das Vertrauen meiner Vorfahren, meiner Eltern, meiner Gesellschaft und zukünftiger Generationen missbrauche, wenn ich meinen Körper oder mein Bewusstsein derart schädigenden Einflüssen aussetze. Ich werde daran arbeiten, Gewalt, Angst, Ärger und Verwirrung in mir selbst und in der Gesellschaft zu transformieren, indem ich eine angemessene körperliche und geistige Nahrung zu mir nehme. Ich weiß, dass eine bewusste Lebensweise entscheidend ist für meine eigene Veränderung und für die Veränderung der Gesellschaft.

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