Über mich

Die Welt sehen, Dinge an die heranzukommen gefährlich ist, hinter Mauern blicken, sich näher kommen, einander finden und fühlen, das ist der Sinn des Lebens.

Life Magazine
Helmut Mülfarth

Bereits mit vierzehn Jahren habe ich mich mit den ethischen Herausforderungen für die Natur auseinandergesetzt und verbrachte viel Zeit bei christlichen CVJM Freizeiten in Waldgebieten und engagierte mich damals für die Natur. Später, in den 1970iger Jahren begann ich mit Aikido bei Sensei Katsuaki Asai (8. Dan). Er zeigte mir, dass der Geist viel mehr kann, als ich bis dahin dachte. Scheinbar überwand der Japaner physikalische Gesetze. Er gab mir ein Empfehlungsschreiben für den Zenmeister Noritake in Japan. Schließlich ging ich im Jahr 1999 für eine Zeitlang nach Japan und lebte in dem Kloster Shinsho-Ji Hokusai Zendo in den Bergen von Mirokunosato Numakuma-cho. Der dortige Abt Noritake Roshi leitete mich zur Zen-Meditation an. Das Gebiet des Klosters gehört zum Bezirk Hiroshima. Auch der Ort nahe Hiroshima war damals ganz bewusst von mir gewählt. Zurück nach Deutschland nahm ich an einem Vipassana-Retreat Buddhayoga unter der Leitung eines ehemaligen persönlichen Novizen von Thich Nhat Hanh, Adriaan van Wagensveld, teil und besuchte unter anderem das European Institute of applied Buddhism in Waldbröl, das von dem vietnamesischen Zen-Mönch Thich Nhat Hanh selbst gegründet wurde. Danach reiste ich zum tibetischen Kamalashila Institut in Schloss Wachendorf bei Euskirchen. Eine außergewöhnlich Reise führte mich später zudem über Kalkutta, Indien, in das buddhistische Königreich Bhutan und in einen Ashram auf Sri Lanka.

Ich arbeite als Autor und habe weltweit einige Reportagen für verschiedene deutsche und französische Sender gedreht. So war ich eben auch im Paro Rimpong Dzong, dem Kloster, in dem der Hollywoodfilm Little Buddha von Bernardo Bertolucci gedreht wurde. Gerade die friedlichen Menschen in Bhutan mit ihrem praktizierten Buddhismus haben mich sehr beeindruckt und das tun sie auch heute noch. Aus diesem Grund bin ich ebenfalls Kursleiter (Sensei) für Meditation geworden, um die Gemeinsamkeit der verschiedenen buddhistischen Wege zu zeigen.

Es geht mir um den sozial bewussten und kritischen Buddhismus, um die Philosophie – vielleicht auch um die Psychologie, aber nicht um den Glauben. Für mich war Siddhartha ein Mensch, der schlicht und ergreifend zu einer sehr tiefen Erkenntnis gekommen ist. Er war zudem davon überzeugt, dass jeder Mensch, wirklich jeder, ebenfalls zu dieser tiefen Erkenntnis kommen kann. Das fasziniert mich bis heute und so versuche ich ein wenig Bashōs vergessener Weg des Kadō, den Weg der Poesie zu gehen, wie ich es in dem Buch „Tässchen Tee mit Wildschwein und Co.“ tat. Kadō wird oft mit dem Weg der Blumen übersetzt (eigentlich Ikebana) und auch hierbei ist es die Zen-Poesie diesmal im Arrangement der Blumen.

Ich habe gespürt und gesehen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist, ein Miteinander, dass von Empathie getragen ist und das uns als Mensch im Einklang mit den Tieren und der Natur leben lässt – zum Wohle einer wunderbaren Welt. Um es mit dem christlichen Begriff Paradies zu sagen: Wir können das Paradies auf Erden selbst schaffen, wir müssen es nur zulassen.

Gassho

Ihr Helmut Mülfarth