Zen-Dō Leer

Einfach nur sitzen ist langweilig. Kann aber auch anstrengend sein. Es ist das Sitzen mit gekreuzten Beinen, die Knie berühren den Boden, der Rücken ist gestreckt und die Hände ruhen entspannt etwa in Höhe des Bauchnabels. Und – versucht der Meditierende dabei auch noch seine Gedanken ziehen zu lassen, ohne jeden einzelnen aufkommenden Gedanken weiter zu stricken, wird das Zen-Meditation genannt. Es gibt je nach Land auch andere Bezeichnungen wie Chan in China, Thiền in Vietnam oder Seon in Korea.

Im Zen-Dō in der ostfriesischen Stadt Leer praktizieren wir regelmäßig Sōtō-Zen. Dabei sehen wir uns in der Tradition von Dōgen Zenji und Thich Nhat Hanh, dem Gründer des Klosters Plum Village. Wir treffen uns zur Zen-Meditation jeweils montags um 20.00 Uhr in der Evenburgallee 51, 26789 Leer.

Jeder, der Interesse daran hat, die Zen-Meditation einmal kennen zu lernen, ist herzlich eingeladen. Eine Viertelstunde vor dem Beginn der Meditation (also montags um 19.45 Uhr) kann eine kurze Einführung durch den Zen-Lehrer erfolgen, die jeden dazu befähigt, mit der Meditation zu beginnen. Informationen auch bei der Nachbarschaftshilfe.

Was bringt mir die Meditation?

Die AOK gibt folgende Vorteile an:

  • die Stressreaktionen des Körpers werden vermindert
  • das Schmerzempfinden wird gelindert
  • der Blutdruck wird gesenkt
  • das Immunsystem wird gestärkt
  • die mentale Widerstandskraft und Flexibilität wird gefördert

Und wer hat damit angefangen?

Meditation hat nicht erst mit dem historischen Siddharta Gautama, dem Buddha, angefangen, sondern bereits vor mehr als 5.000 Jahren durch Sadhus, heilige Männer in Indien, die diese Form kultivierten. In den Veden, einer Sammlung von Wissenstexten, sind um 1.500 v.u.Z. verschiedene Praktiken beschrieben, obwohl es das Wort Meditation darin noch nicht gab.

Es gibt viele Wege, die zum Gipfel führen. Manche sind steinig, manche leichtgängig. Alle haben gemeinsam, dass man zu dem Punkt kommt, wo der Berg den Himmel berührt. Es gibt viele Praktiken der Meditation wie beispielsweise Zen, Shingon-shu, Vajrayana, Theravada, Vipassana oder Kontemplation. Allen ist der Weg zur Einsicht und Befreiung vom Leid gemeinsam. Bereits vor 15.000 Jahren wurde meditiert. Höhlenmalereien zeigen Menschen in Versenkung. Die Zen-Meditation in Leer folgt hauptsächlich den Zen-Lehrern Shunryū Suzuki, der in San Francisco, USA, ein Zen-Center etablierte, Thích Nhất Hạnh, der in der Nähe von Bordeaux, Frankreich, die Gemeinschaft Plumvillage gründete und schließlich Shunmyō Masuno, der vor allem durch seine Zen-Gärten von Berlin bis Tokio bekannt wurde.

Die Einheit in der Vielfalt

Der Mensch sieht eine Wolke, die sich langsam auflöst und an anderer Stelle sich wieder in einer neuen Form bildet. Sie ist immer da, denn auch wenn sie nicht mehr zu sehen ist, ist sie dennoch Bestandteil der Welt – als Wasser. 

Es handelt sich aber immer um die gleiche Wolke nur in verschiedenen Formen und Zuständen. Nehmen Sie sich eine Tafel Schokolade. Öffnen Sie die Tafel und sehen sich die verschiedenen Stückchen an und entscheiden sich für eines, das ihnen am besten gefällt. Sie riechen daran, Sie fühlen die Oberfläche, Sie informieren sich darüber woraus die Schokolade besteht und wie sie hergestellt wurde. Aber wenn Sie die Schokolade nicht in den Mund nehmen und sie schmecken, werden Sie nicht wissen, was Schokolade ist. Genauso ist es mit der Meditation.

Wählen Sie eine Meditation aus, informieren Sie sich. Aber nur beim Meditieren selbst, beim Praktizieren, werden Sie feststellen was Meditation ist.