Erkenntnis Handeln

Hingeburt mit enormen Schmerzen

Er brannte lichterloh auf einer Straßenkreuzung in Saigon. Mit 66 Jahren setze der Mönch Thich Quang Duc seinem Leben ein Ende, in dem er sich selbst in Brand setzte. Er wollte damit gegen die Unterdrückung der buddhistischen Mehrheit der Bevölkerung protestieren. Das geschah an 11. Juni 1963. Sein kleines Auto, ein Austin, mit dem er zu seinem Suizid fuhr, wird ausgestellt und langsam blättert der himmelblaue Lack von der Motorhaube. Es wird geschätzt, dass es 20 Millionen Buddhisten in Vietnam gibt.

Suizid, egal wie er ausgeführt wird, kann niemals im Sinne Siddhartas gewesen sein. Wir alle haben Buddhanatur und sind mit allen Lebewesen verbunden. Warum also sollte ich die Buddhanatur zerstören wollen und somit auch anderen Lebewesen Schaden zufügen? Die Ordensregeln des Hinayana untersagen Gewalthandlungen gegen den eigenen Körper. Ab dem 5. Jahrhundert n. u. Z. gab es schon in China die Tendenz sich ganz klar gegen die Selbstverstümmelungen auszusprechen, obwohl im 23. Kapitel des Lotus-Sutra der Suizid aus einem religiösen Motiv heraus legitimiert wird. Ja – was denn nun? Kann ich mir einen Finger abhacken, um ihn als Kerze dem Buddha darzubringen? Ich will nicht das Wort, das mit Q … anfängt nutzen, aber mal ehrlich, es ist doch wohl ein religiöser Fanatismus, wenn ich so handele.

Aber kommen wir zum Kern des Buddhismus, der keine Religion ist und somit kann es auch keinen religiösen Fanatismus geben. Es geht doch darum, fröhlich durch die Welt zu gehen und nicht alles so ernst zu nehmen wie es zunächst scheint. Es geht um Selbsterkenntnis und nicht um Selbstvernichtung.

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