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Mensch Franz!

Wenn ich mich immer wieder mit Zen beschäftige, dann habe ich auch immer wieder Siddharta vor Augen, wie er unter einem Baum sitzt und meditiert. Ein Foto von einer Statue hat mich allerdings irritiert und bei dieser Statue handelt es nicht nicht um Siddharta, sondern um Franz von Assisi. Die Statue zeigt ihn lebensgroß wie er unter Bäumen meditiert. Sein Blick geht in die Landschaft oder vielleicht auch nur ein paar Meter vor ihm mit halb geschlossenen Augen. Franz sitzt dort im Schneidersitz und hat die Hände völlig entspannt auf den Beinen abgelegt. Diese Statue, sie sitzt übrigens auf dem Pilgerweg des Franz von Assisi, hat mich noch einmal zum Nachdenken gebracht, über die eigenen Traditionen in Europa. Ich denke hierbei nicht an die Kirche, sondern an den einfachen Glauben, den Franz versucht hat zu leben.

Auch Franz kommt aus einem gutbetuchten Hause (im wahrsten Sinne des Wortes, denn sein Vater ist Tuchhändler) und sucht die Armut wie Siddharta. Auch er folgt der inneren Stimme und nicht den Dogmen der Kirche. Er will zum Ursprung der Erkenntnis zurück. Die Kirche will ihre Machtposition und ihren Reichtum sichern und mehren. Würde auch heute die Kirche noch Ernst machen, dann wäre sie arm. Aber beispielsweise das Erzbistum Köln hat nach eigenen Berechnung 3,4 Milliarden Euro und dabei sind die Kunstschätze noch nicht einmal berücksichtigt. Das Geld kommt von Immobilienbesitz, Immobilienfonds und Aktien (Quelle: Veröffentlichung im Deutschlandfunk). Das Vermögen hat das Erzbistum Köln erstmals 2015 offengelegt. Übrigens hört sich die Bibel völlig anders an. Ein Reicher fragt Jesus, was er tun soll, damit er einen Superlohn bekommt, wenn er Jesus nachfolgt.

Jesus antwortet: Wenn du vollkommen sein willst, dann geh‘, verkaufe alles, was du hast, und gibt das Geld den Armen.

Matthäus 19, 21

Das fand der Reiche nicht gut. Er hatte, so sagt die Bibel, ziemlich viel Besitz. Den will er nicht hergeben. Alles zu verkaufen, wäre nun wirklich keine Win-Win-Situation für ihn. Und da sind wir auch schon bei Siddharta. Er gibt alles her, einschließlich seiner Kleidung und erkennt, dass der Mensch vom Leid befreit werden kann, wenn er sich an nichts mehr klammert. An Besitz schon garnicht. Genau wie Franz von Assisi und das die Kirche das nicht toll fand, ist auch klar.

Lassen wie mal den Wunderglauben weg und dann sehen wir, dass beide Männer, Franz und Siddharta, über die Meditation zur Erkenntnis kamen. Sie fanden den Urgrund allen Seins und erkannten auch, dass der Mensch immer ein Suchender bleibt.

So er denn suchen will.

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