Was bleibt, wenn unser Körper sich in der Natur auflöst?
Erkenntnis

Tod – richtig tot?

Es kommt meistens plötzlich. Selten erwartet der Mensch seinen Tod. Oft geht eine Krankheit voraus wie beispielsweise Krebs. Die Diagnose ist auch immer eine Warnung, sein Leben noch einmal zu überdenken, denn wer weiß schon, wann man gegen die Krankheit nicht mehr ankommt? Und was kommt danach? Buddhisten versuchen schon zu Lebzeiten, sich auf das Sterben vorzubereiten und sich der Endlichkeit immer bewusst zu sein. Natürlich nicht ohne das Leben in der Gegenwart zu genießen. Nur darum geht es. Wir können nicht in der Vergangenheit leben und auch nicht in der Zukunft, sondern nur in diesem schmalen Punkt der Gegenwart, die, will man in ihr verweilen, auch schon nicht mehr da ist. Passé … fort. Vielleicht können wir gar nicht leben, denn das Leben ist eine Illusion. Dinge, die scheinbar wichtig sind, sind es nicht. Was nützt mir das Louis-Vuitton-Täschchen, wenn ich bei den Yanomami am Amazonas bin? Sie werden wohl kaum sagen: „Pooh … super … guck mal, der kann sich ein Louis-Vuitton-Täschchen leisten.“ Hier geht es eher darum, wie viele Früchte ich in dem Täschchen transportieren kann und ob es wasserdicht ist. Es ist wertlos. Die japanische Autorin Hideko Yamashita schrieb: „Wenn man zu viel Unnützes in seinem Leben integriert, stumpft die innere Weisheit ab.“

Das Leben danach

Ob es ein Leben danach gibt, weiß keiner. Auch wenn viele Esoteriker das Gegenteil behaupten. Und auch die vielen dokumentierten Nahtoderfahrungen sind letztendlich kein Beweis. Es zeigt nur, dass es wohl nicht so schlimm wird, wenn wir sterben. Auch der Körper schüttet vom Rückenmark her viele Endorphine aus, um einen eventuellen Schmerz abzumildern. Der Tod ist die andere Seite des Lebens. Schon wenn wir geboren werden, bewegen wir uns auch auf den Tod zu. Das ist keinesfalls pessimistisch zu verstehen. Unser physisches Leben ist endlich und muss es auch sein, denn sonst würden wir erst recht an einer überbevölkerten Erde leiden.

Wir sehen nur eine Illusion

Die Tibeter glauben, dass es im Sterben verschiedene Zustände gibt, die wir durchschreiten, die sogenannten Bardos. Wichtig ist zu wissen, dass der einzelne Bardo, die Vorstellungen oder mentalen Illusionen, nicht von Außen kommen, sondern von jedem selbst produziert werden. Hierbei wären wir wieder bei den Beschreibungen der Nahtoderfahrungen. Also – es bleibt dabei: wir wissen nicht, was passiert, wenn wir nicht mehr in unserem physischen Körper sind. Es bleibt nur der Trost, den wir bekommen können, wenn wir die Natur beobachten. Nichts verschwindet aus dieser Welt. Es nimmt immer nur wieder andere Formen an, die sich an das, was vorher war, nicht erinnern können.

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