Erkenntnis Handeln Philosophie

Siddharta und Pachamama

Alle Themen, die uns jetzt weltweit beschäftigen und deren Auswirkungen unser Leben bedrohen, müssten nicht sein. Es gibt ein Rezept für ein friedvolles Leben in der Welt wie beispielsweise „conscious living“ – das bewußte Leben in jedem Moment, wie es im Buddhismus praktiziert wird. Es ist doch schön, dass es alles schon gibt und wir müssen es nur umsetzen. Warum fällt das so schwer? Das Königreich Bhutan ist da ein Vorreiter, weil es in seiner Verfassung tatsächlich das „Recht auf Glück“ für jeden Bhutanesen festschrieb. Politisch folgt es eitgentlich dem demokratischen System Großbritanniens mit einer konstitutionellen Monarchie. Zurück zum Glück.

Es gibt auch noch andere Staaten in der Welt, die sich über das, was uns als Mensch ausmacht, Gedanken gemacht haben. Es sind zwei Länder, die nicht immer im Fokus stehen, schon gar nicht, wenn es um das Glück der indigenen Bevölkerung geht. Ecuador hat sich 2008 neue Verfassungen gegeben und darin „Buen Vivir“ verankert. Der Nachbarstaat Bolivien schloß sich an. „Buen Vivir“ bedeutet: Das Recht auf gutes Leben. Gleichzeitig wurden dabei die Rechte der Natur festgeschrieben. Auch das Glück als Recht eines jeden Einwohners wird, nach dem Vorbild Bhutans, diskutiert. Die Natur hat ein Recht auf Existenz und kann und soll nicht länger ausgebeutet werden. In Ecuadors neuer Verfassung wird in Artikel 275 unter anderem ausgeführt, dass die Verantwortlichen mit Respekt handeln und ein „harmonisches Zusammenleben mit der Natur ausüben.“ Es wird bewußt versucht, sich vom abendländischen Konzept des Wohlstandes abzuheben. Buen Vivir will nicht „mehr haben“ und immer mehr Wachstum fördern, sondern einen Gleichgewichtszustand herstellen.

Bolivien beruft sich dabei auf „Pachamama“. In der neuen Verfassung wurde in Artikel 8 der Gedanke Pachamamas eingeführt. „Pacha“ – Zeit und Raum in der Gesamtheit des Seins und „Mama“ als Mutter allen Seins und der Welt. Begriffe aus den Sprachen der indigenen Bevölkerung der Anden. Der Staat Bolivien fördert nun die ethischen Prinzipien in einer Gesellschaft. So beispielsweise: „amaqhilla, ama lulla, und ama suwa “ – sei nicht faul, sei nicht lügnerisch und sei kein Dieb. Ganz wichtig auch „Tierra sin mal“ – Erde ohne Böses oder anders: die intakte Umwelt. Dazu folge dem „camino o vida noble“ – dem Weg der Weisheit. Alles Gedanken, die auch der Buddhismus verfolgt. Wir haben überall auf der Welt diese weisen Wege, sie müssen nicht erst neu gedacht werden. Die Menschen müssten nur die neuen/alten Wege beschreiten. Es sind Wege, die teilweise steinig sind und unter den Füßen weh tun. Mit jedem Schritt wird das Leben aber ein wenig angenehmer und wir glücklicher.

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